Inhaltsverzeichnis1 Technische Daten 1.1 Motor 1.2 Getreibe und Kraftübertragung 1.3 Bremsen 1.4 Räder 1.5 Federung 1.6 Lenkung 1.7 Elektrische Anlage 1.8 Rahmen 1.9 Fahrgestell 1.10 Maße und Gewichte 1.11 Füllmengen 1.12 Motorkennlinien und Verbrauchskurve 1.13 Bremsverzögerung 2 Beschreibung 2.1 Motor 2.1.1 Arbeitsweise 2.1.2 Kurbeltrieb 2.1.3 Kurbelgehäuse 2.1.4 Zylinder und Zylinderkopf 2.1.5 Kolben und Kolbenbolzen 2.1.6 Elektrische Anlage 2.1.6.1 Lichtmaschine 2.1.6.2 Batterie (Blei- oder Nickelbatterie) 2.1.6.3 Spulenkasten 2.1.6.4 Regler 2.1.6.5 Zündkerze 2.1.7 Vergaser, Filter mit Ansauggeräuschdämpfer und Kraftstoffhahn 2.2 Kraftübertragung 2.2.1 Primärübertragung und Kupplung 2.2.2 Wechselgetriebe 2.2.3 Hintere Kraftübertragung 2.3 Fahrwerk 2.3.1 Rahmen 2.3.2 Teleskopgabel 2.3.3 Hinterradfederung 2.3.4 Bremsen 2.3.5 Räder 2.3.6 Sättel 2.3.7 Kraftstoffbehälter 2.3.8 Elektrische Anlage 2.3.9 Werkzeug 3 Bedienungsanleitung 3.1 Anordnung und Zweck der Bedienungshebel 3.1.1 Kraftstoffhahn 3.1.2 Tupfer 3.1.3 Starterklappe 3.1.4 Gasdrehgriff 3.1.5 Zünd- und Lichtschalter 3.1.6 Abblendschalter 3.1.7 Kupplungshebel 3.1.8 Kickstarter 3.1.9 Fußschalthebel 3.1.10 Fußbremshebel 3.1.11 Handbremshebel 3.1.12 Kippständer 3.1.13 Kniekissenverstellung 3.1.14 Rückblickspiegel 3.2 Die richtige Bedienung 3.2.1 Inbetriebnahme 3.2.2 Einfahren 3.2.3 Starten 3.2.4 Anfahren und Hochschalten 3.2.5 Zurückschalten 3.2.6 Bremsen 3.2.7 Anhalten 3.2.8 Außerbetriebsetzung 4 Pflegeanweisung 4.1 Allgemeines 4.2 Was ist zu tun? 4.2.1 Täglich 4.2.2 Nach den ersten 600 km (in MZ-Werkstatt) 4.2.3 Nach je 1000 km 4.2.4 Nach je 2000 km 4.2.5 Nach je 5000 km 4.2.6 Nach je 10000 km 4.3 Durchführung der Pflegearbeiten 4.3.1 Schmierung des Motors 4.3.2 Schmierung des Getriebes und der Kraftübertragung 4.3.3 Schmierung der Fahrgestellteile 4.3.4 Luftfilter-Reinigung 4.3.5 Kraftstoffilter-Reinigung 4.3.6 Zündkerzenpflege 4.3.7 Batteriepflege 4.3.8 Bremsenpflege 4.3.9 Nachstellen der Kupplung 4.3.10 Kettenpflege 4.3.11 Spurkontrolle der Laufräder 4.3.12 Pflege des Vergasers 4.3.13 Reinigen der Auspuffanlage 4.3.14 Kontrolle der Elektroanlage 4.3.15 Kontrolle der Rückstandsbildung im Motor 4.3.16 Reifenpflege 4.4 Ratgeber bei Störungen 4.4.1 Motor springt nicht an 4.4.2 Rote Kontrollampe verlischt nicht nach dem Anwerfen des Motors 4.4.3 Motor läuft unregelmäßig 4.4.4 Motor bleibt plötzlich stehen 4.4.5 Verbrauch ist zu hoch 4.4.6 Batterie wird nicht genügend aufgeladen 4.4.7 Scheinwerfer brennt nicht 4.4.8 Signalhorn versagt 4.4.9 Was sagt das Zündkerzengesicht? 4.4.10 Reifenpanne 4.4.11 Bremslichtkontakt einstellen 5 Ersatzteilbeschaffung und technischer Dienst Schmierplan Wartungsplan |
Bild 1. Maschine, komplett, von links
Bild 2. Maschine, komplett, von rechts
Arbeitsverfahren | Zweitakt |
Spülverfahren | Umkehrspülung |
Hub | 58 mm |
Bohrung | 52 mm |
Zylinderzahl und Anordnung | 1 Zylinder, stehend 15° nach vorn geneigt |
Hubraum | 123 ccm |
Verdichtungsverhältnis | 8 : 1 |
Höchstleistung bei 5200 U/min | 6,5 PS |
Maximales Drehmoment bei 3600 U/min | 0,95 kgm |
Kühlung | Luft (Fahrtwind) |
Schmierung | Öl-Mischungsschmierung 1 : 25 |
Vergaser-Bauart | Einhebel-Rundschieber-Düsennadel-Vergaser |
Typ | BVF 22 KNB 1-2 (Berliner Vergaserfabrik) |
Einstellung | Hauptdüse 85 (80) |
Leerlaufdüse 35 | |
Nadeldüse 67 | |
Teillastnadel in 3. Raste von oben | |
Leerlaufluftschraube etwa 2 1/2 Umdrehungen offen | |
Luftfilter | Prallblech-Naßluftfilter mit Ansauggeräuschdämpfer |
Zündung | Batteriezündung |
Zündkerze | Isolator M 14/240 |
Gewindelägne | 10 mm |
Elektrodenabstand | 0,6 mm |
Unterbrecher-Kontaktabstand | 0,4 mm |
Vorzündung | 4,5 mm v. OT |
Kolben | 2 Verdichtungsringe |
Kurbelwellenlager | |
Zahl | 3 Ringrillenlager |
Pleuellager | Rollenlager doppelreihig käfiglos, mit Trennscheibe |
Kupplung | Mehrscheibenkupplung im Ölbad |
Kupplungslamellen | Stahllamellen und Reibbelagscheiben 'Original Cosid' |
Anzahl der Druckfedern | 6 |
Getriebe | |
Zahl der Gänge | 4 |
Leerlaufanzeige | elektr. Kontrollampe im Scheinwerfer |
Schaltung | durch Fußschalthebel und Schaltautomat |
Untersetzung im Getriebe | |
1. Gang | 3,05 : 1 |
2. Gang | 1,805 : 1 |
3. Gang | 1,285 : 1 |
4. Gang | 1 : 1 |
Übersetzung | |
Motor/Getriebe | 2,75 : 1 (12 : 33 Zähne) |
Getriebe/Hinterrad | 2,66 : 1 (15 : 40 Zähne) |
Gesamtübersetzung | |
1. Gang | 22,4 : 1 |
2. Gang | 13,2 : 1 |
3. Gang | 9,4: 1 |
4. Gang | 7,3 : 1 |
Kickstarterübersetzung | 3,76 : 1 |
Kraftübertragung | |
Motor/Getriebe | Hülsenkette A 9,5x7,5 DIN 73232 |
Getriebe/Hinterrad | Rollenkette 12,7x6,4x8,51 DIN 8180 |
Fußbremse | Innenbackenbremse |
wirkt auf | Hinterrad |
Betätigung | Bowdenzug, nachstellbar |
Handbremse | Innenbackenbremse |
wirkt auf | Vorderrad |
Betätigung | Bowdenzug, nachstellbar |
Bremstrommeldurchmesser | 150 mm |
Bremsbelag | |
Breite | 30 mm |
Werkstoff | 'Original Cosid' aufgenietet oder aufgeklebt |
Art | Speichenräder |
Achsen | Steckachsen, hinten u. vorn |
Felgen | Tiefbettfelgen, |
vorn 1,60 x 19 | |
hinten 1,85 x 19 | |
Bereifung | vorn 2,75 x 19 |
hinten 3,00 x 19 | |
Luftdruck | vorn 1,4 atü (2,75 x 149) |
hinten 1,6 atü (3,00 x 19) | |
hinten 1,9 atü, mit Sozius |
Vorderradfederung | Teleskopfederung |
Federweg | 140 mm |
Hinterradfederung | Geradwegfederung |
Federweg | 50 mm |
Lenkkopfwinkel | 27° |
Vorderradnachlauf | 75 mm |
Lenkanschlag | am unteren Klemmkopf |
Lichtmaschine | spannungsregelnd |
Typ | LMZR 6/60 (Kurzleistg. 90 W) |
Hersteller | FEK (Fahrz.-El. K.-M.-Stadt) |
Leistung | 60 W |
Antrieb | Anker direkt auf Kurbelwellenzapfen |
Regler | Reglerschalter in Flachbauform im Spulenkasten |
Ladekontrollampe | im Scheinwerfer |
Sicherung | im Spulenkasten |
Zündspule | im Spulenkasten |
Batterie | |
Spannung | 6 V |
Kapazität | 8 Ah |
Minuspol | an Masse |
Scheinwerfer | 130 mm Lichtaustrittsöffnung |
Fernlicht | 35/35 W Bilux |
Standlicht | 2 W |
Bauart | Rohrrahmen |
Verbindungen | Muffen, Löt- und Schweißverbindungen |
Fahrerfußrasten | nicht verstellbar |
Soziusfußrasten | umklappbar |
Zahl der Sitze | 2 |
Fahrersattel | nicht einstellbar |
Beifahrersattel | Tiefsitzschwingsattel, einstellbar |
Werkzeugbehälter | hinten links am Rahmen |
Tachometer | im Scheinwerfer eingebaut |
Antrieb | von der Hinterradnabe aus |
Größte Länge | 1980 mm |
Größte Breite | 710 mm mit Spiegel |
Größte Höhe | 920 mm |
Radstand | 1310 mm |
Bauchfreiheit | 150 mm |
Wendekreis | etwa 3800 mm |
Eigengewicht | 109 kg |
Zulässige Belastung | 141 kg |
Zulässiges Gesamtgewicht | 250 kg |
Kraftstoffverbrauch | 2,3 ... 4 l/100km |
Höchstgeschwindigkeit | 85 km/h |
Autobahn-Dauergeschwindigkeit | 75 km/h |
Kraftstoffbehälter | 11 l Mischung Benzin-Öl 25 : 1 |
davon Reserve | etwa 1,5 l Mischung Benzin-Öl 25 : 1 |
Getriebe | 0,4 ... 0,45 l Motorenöl |
Bild 3. Leistung, Drehmoment, spez. Verbrauch
Die gezeigte Verbrauchskurve wurde ermittelt, indem das
Kraftrad auf ebener Straße, mit einer Person besetzt, im 4. Gang gefahren
wurde. Die Windstärke betrug nicht mehr als 0,2 m/s. |
Bild 4. Straßenverbrauch der MZ 125/3
1.13 Bremsverzögerungnächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisAuf griffiger Betonfahrbahn (Autobahn) wird mit beiden
Bremsen eine Verzögerung von 7,1m/s² erzeilt.
Die Reaktionszeit des Fahrers ist in diesen Werten nicht enthalten! |
2 Beschreibung2.1 Motor2.1.1 Arbeitsweisenächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisDer luftgekühlte Einzylinder-Zweitaktmotor MM 125 der MZ
125/3 arbeitet im Dreikanalprinzip mit Umkehrspülung. Die Arbeitsvorgänge
im Motor spielen sich dabei wie folgt ab: |
Bild 5. Motor der MZ 125/3 (Exlosivdarstellung) |
Kurz vor Erreichen des unteren Totpunktes legt der Kolben
mit seiner Oberkante zwei in der Zylinderwand befindliche Öffnungen, die
Überströmschlitze, frei. |
Bild 6. Motor im Rahmen, Ansicht von links
Bild 7. Motorblock von rechts
Im Gegensatz zum Viertaktmotor, bei dem die
Arbeitsvorgänge Ansaugen, Verdichten, Verbrennen und Ausstoßen sämtlich im
Zylinderraum oberhalb des Kolbens stattfinden, spielen sich diese Vorgänge
beim Zweitaktmotor unter- und oberhalb des Kolbens ab. Während also beim
Hochgehen des Kolbens Frischgas in den Kurbelgehäuseraum eingesaugt wird,
findet oberhalb des Kolbens die Verdichtung der beim vorherigen
Arbeitsspiel eingebrachten Frischgasladung statt. Beim Abwärtsgang des
Kolbens erfolgt oberhalb desselben die Verbrennung der Frischgasladung und
unterhalb die Vorverdichtung der neuen Ladung für das nächste
Arbeitsspiel. 2.1.2 Kurbeltriebnächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisDie hydraulisch zusammengepreßte Kurbelwelle ist
linksseitig durch zwei und rechts durch ein Ringrillenlager
gelagert. |
Bild 8. Kurbelwelle
Die gesenkgeschmiedete Pleuelstange läuft auf einem zweireihigen, käfiglosen Rollenlager. Für die Pleuelbuchse wurde Bronze verwendet, der Kolbenbolzen hat 15 mm Durchmesser. 2.1.3 Kurbelgehäusenächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisDas in der Mitte geteilte Motorgehäuse aus Leichtmetall ist im vorderen Teil als Kurbelhaus ausgebildet, der hintere Teil nimmt das Schaltgetriebe auf. Um das Kurbelhaus absolut gasdicht zu halten, werden die Trennflächen bei der Montage dünn mit Dichtungsmittel |
Bild 9. Kurbelgehäusehälfte
bestrichen. Bei der Demontage auf keinen Fall die
Gehäusehälften mit dem Schraubenzieher auseinanderdrücken! 2.1.4 Zylinder und Zylinderkopfnächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisDer Graugußzylinder ist stark verrippt, um auch bei hoher Belastung die Verbrennungswärme einwandfrei abführen zu können. Die im Absatz 2.1.1 beschriebenen |
Bild 10. Zylinder
Kanäle sind eingegossen, werden aber lehrenhaltig
nachgearbeitet. Die beiden Überströmkanäle münden im
Kurbelhaus. |
Bild 11. Zylinderdeckel
2.1.5 Kolben und Kolbenbolzennächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisDer Kolben aus Leichtmetallguß ist mit zwei Kolbenringen
von 2,5 mm Breite versehen. Damit sich die Kolbenringe nicht verdrehen
können, werden sie durch Sicherungsstifte gehalten, da sie sonst am
Ringstoß in die Steuerschlitze einhaken würden. 2.1.6 Elektrische Anlagenächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisDie elektrische Anlage besteht aus:
2.1.6.1 Lichtmaschinenächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisDie Gleichstrom-Lichtmaschine arbeitet spannungsregelnd
und ladet über den Rückstromschalter die Batterie. Der im Spulenkasten
untergebrachte Flachregler hält, unabhängig von der Motordrehzahl und
Anzahl der eingeschalteten Verbraucher, die Spannung auf annähernd
gleicher Höhe. |
Bild 12. Lichtmaschine (Haltekappe, Anker und Nocken)
wird der Anker mit dem Unterbrechernocken auf dem
Kurbelwellenstumpf gehalten. Weil der Zündzeitpunkt fest eingestellt ist,
muß der Anker durch einen Keil und der Nockenträger durch eine
Arretierzunge an der dafür vorgesehenen Stelle fixiert werden. 2.1.6.2 Batterienächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisDie Batterie hat die Aufgabe, die Stromverbraucher mit
Strom zu versorgen. N i c k e l - K a d m i u m - B a t t e r i e
(NK-Sammler) |
Bild 13. Batterie im Werkzeugkasten
In die NK-Batterie darf unter keinen Umständen
Schwefelsäure eingefüllt werden, weil sonst eine völlige Zerstörung der
Batterie die Folge wäre. 2.1.6.3 Spulenkastennächster Abschnitt ; Inhaltsverzeichnis |
Bild 14. Spulenkasten, geschlossen
Der Spulenkasten nimmt den Regelschalter, die Zündspule
und den kombinierten Licht- und Zündschalter auf. Die Klemmanschlüsse und
die 25-A-Sicherung sind leicht zugänglich, die Leitungen (siehe Schaltplan)
sind farbig gekennzeichnet. |
Bild 15. Spulenkasten, offen
2.1.6.4 Unterbrecher mit Kondensatornächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisIn der Zündspule wird die Betriebsspannung von 6 V
umgeformt: Beim Öffnen der Unterbrecherkontakte entsteht in der
Sekundärwicklung ein hochgespannter Strom von 12000 ... 15000 V, der an
den Elektroden der Zündkerze überspringt und dabei das verdichtete
Kraftstoff-Luft-Gemisch im Zylinder entzündet. Der Öffnungsfunke am
Unterbrecher wird durch den Kondensator gelöscht. 2.1.6.5 Zündkerzenächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisIm Zündzeitpunkt springt zwischen den Elektroden der Zündkerze der in der Zündspule erzeugt, hochgespannte Strom über und entzündet das verdichtete Kraftstoff-Luft-Gemisch. 2.1.7 Vergaser, Filter mit Ansauggeräuschdämpfer und Kraftstoffhahnnächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisDer Rundschieber-Nadeldüsen-Vergaser der BVF (Berliner
Vergaserfabrik) besteht aus zwei Hauptteilen, dem Schwimmer- und
Mischkammergehäuse. |
Bild 16. Vergaser BVF 22 KNB 1-2
Das Kraftstoff-Luft-Gemisch für den Leerlauf des Motors
wird durch die auswechselbare Leerlaufdüse und die konische
Leerlauf-Luftschraube reguliert. Durch Hineindrehen wird das Gemisch
reicher, beim Herausdrehen ärmer. Die richtige Leerlaufeinstellung ist
auch für den guten Übergang bei plötzlichen Gasgeben verantwortlich. Der
Bereich geht bis etwa 1/6 Schieberöffnung. Durch Höher- oder Tieferhängen
der Düsennadel wird die Gemischbildung bis 3/4 Schieberöffnung beeinflußt,
von 3/4 bis Vollast ist der Wirkungsbereich der Hauptdüse. 2.2 Kraftübertragung2.2.1 Primärübertragung und Kupplungnächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisDie Kraftübertragung zwischen Motor und Getriebe erfolgt
vom Kettenritzel auf dem linken Kurbelwellenzapfen über eine endlose
Hülsenkette auf das Kupplungskettenrad.Der Antrieb läuft im Ölbad. Ein
Durchbruch in der Getriebegehäusewand ermöglicht einen
Schmiermittel-Ausgleich. Durch eine Kontrollschraube am Kupplungsdeckel
kann der Ölstand in beiden Räumen kontrolliert werden. |
Bild 17. Primärantrieb
Bild 18. Nachstellschraube der Kupplung
Am Lichtmaschinendeckel befindet sich die Druckschraube mit Gegenmutter zum Einstellen des vorgeschriebenen Kupplungsspieles (siehe 4.3.9). 2.2.2 Wechselgetriebenächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisDie auf der Kupplungs- und Vorgelegewelle sitzenden 4
Zahnradpaare stehen in ständigem Eingriff. Durch Klauenkupplungen werden
beim Verschieben der Zahnradpaare die vier Gänge bzw. der Leerlauf
eingeschaltet. Das Verschieben erfolgt durch den Fußschalthebel über die
Schaltwelle mit Schaltstück auf der Schaltwelle auf dem Segmenthebel.
Durch diesen wird die Schaltklaue auf der Schaltwelle verschoben und
bringt die Zahnradpaare zum Eingriff. Durch die Rückholfeder geht nach
jedem Schaltvorgang das Schaltstück und damit der Fußschalthebel in die
Mittellage zurück. 2.2.3 Hintere Kraftübertragungnächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisDie Kraftübertragung vom Getriebe zum Hinterrad erfolgt durch eine Rollenkette. Das hintere Kettenrad wird durch ein Leichtmetallgehäuse abgedeckt, der untere und obere Kettenstrang läuft in einem Gummi-Profilschlauch. Der Kettentrieb ist dadurch staub- und schmutzgeschützt und fast wartungsfrei. |
Bild 19. Sekundärantrieb
Durch eine besondere Innenprofilierung wird die Kette geführt und neigt nicht zum 'Peitschen'. Durch die Verwendung von Gummi zur Kettenkapselung wurde höchste Geräuscharmut erreicht. 2.3 Fahrwerk2.3.1 Rahmennächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisDer Einrohrrahmen ist an den Verbindungsstellen unter
Verwendung von Muffen hart verlötet oder geschweißt. Er ist genügend
verwindungssteif, um in Verbindung mit der Allradfederung der MZ 125/3
eine sichere Straßenlage zu geben. 2.3.2 Teleskopgabelnächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisAls Vordergabel wird eine Teleskopgabel mit 140 mm Hub
verwendet. Die langen Druckfedern sind durch ein Leichtmetallzwischenstück
unterteilt, um ein seitliches Ausweichen (Geräusche) zu unterbinden. Die
Federung wirkt progressiv, d.h., sie ist anfangs weich und wird beim
Einfedern zunehmend härter. Die Gabel kann deshalb auf kleine Unebenheiten
ansprechen, ohne bei Schlaglöchern durchzuschlagen. |
Bild 20. Klemmung der Vorderachslagerung
Bild 21. Hinterradfederung
2.3.3 Hinterradfederungnächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisDie in den Rahmenendstücken geklemmten Führungsrohre verlaufen in großdimensionierten Büchsen. Die oberen Druckfedern sind für Solo- und Soziusbetrieb berechnet. Der Rückprall wird durch zwei Druckfedern abgefangen. Je ein Gummipuffer unten und oben verhüten ein hartes Durchschlagen. 2.3.4 Bremsennächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisDie bewährten Vollnabenbremsen der MZ 125/2 wurden unverändert übernommen. 160 mm Bremstrommeldurchmesser und 30 mm Backenbreite ergeben Bremsverzögerungen, die über den gesetzlich vorgeschriebenen Werten liegen. |
Bild 22. Vorderradbremse
In der üblichen Weise wird die Vorderbremse über Bowdenzug vom rechten Handhebel am Lenker, die Hinterbremse über Bowdenzug vom rechtsliegenden Fußhebel aus bedient. Das Nachstellen der Bremsen erfolgt durch Stellschrauben an den Bremsdeckeln. |
Bild 23. Bremse der MZ 152/3
Die Lagerungen der Bremsschlüssel sind durch Gummiringe
gegen Spritzwasser und Schmutz geschützt. 2.3.5 Rädernächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisVorder- und Hinterrad sind mit Steckachsen ausgerüstet,
der Radausbau ist dadurch denkbar einfach. Die Mitnehmerverbindung
zwischen der Hinterradnabe und dem Antriebskettenrad in der Kapselung
erfolgt mit Hilfe einer Zahnwellenprofilierung, die so kräftig ausgelegt
ist, daß ein vorzeitiger Verschleiß ausgeschlossen
ist. |
Bild 24. Hinterradmitnehmer
Bild 25. Tachometerantrieb
Hinterradausbau bleibt der komplette Tachometerantrieb am
Kettenkasten. Diese konstruktive Lösung erschwert also nicht den
Radausbau. 2.3.6 Sättelnächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisDie Lagerung der Sattelnase erfolgt seitenstabil und verschleißarm in einem Gummiblock. Die Federung des Sattels übernimmt die im Rahmenrohr befindliche Druckfeder. |
Bild 26. Fahrersattel
Bild 27. Soziussattel
Bild 28. Soziussattelverstellung
Der Soziussattel wurde neu entwickelt, die Abfederung
erfolgt nicht mehr durch Federn, sondern durch Gummibänder. 2.3.7 Kraftstoffbehälternächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisDer als Satteltank ausgebildete Kraftstoffbehälter hat ein Fassungsvermögen von etwa 11 Litern, wovon bei Kraftstoffhahnstellung ‘Reserve‘ noch etwa 1,5 Liter entnommen werden können. Die beiden Tankhälften sind an der tiefsten Stelle durch einen Kraftstoffschlauch verbunden. 2.3.8 Elektrische Anlagenächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisBereits unter 2.1.6
wurde ein Teil der elektrischen Anlage, nämlich Lichtmaschine, Batterie,
Spulenkasten, Unterbrecher und Zündkerze erwähnt. Im Scheinwerfer sind
außer der Biluxbirne und der Einfadenbirne für Standlicht das Tachometer
sowie die rote Ladekontrollampe und die grüne Leerlaufanzeigelampe
untergebracht. Der Abblendschalter ist mit dem Hupenknopf kombiniert und
auf der linken Lenkerseite angebracht.
2.3.9 Werkzeugnächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisWährend die serienmäßig mitgelieferte Luftpumpe sich
zwischen Halterungen unterhalb des Kraftstoffbehälters befindet, wird das
in ausreichender Zusammensetzung mitgelieferte Bordwerkzeug im
Werkzeugbehälter an der linken Rahmenseite untergebracht.
|
Bild 29. Schaltbild
Bild 30. Lenkerschloß
Bild 31. Werkzeugsatz der MZ 125/3
3 Bedienungsanleitung3.1 Anordnung und Zweck der Bedienungshebelnächster Abschnitt ; Inhaltsverzeichnis |
Bild 32. Bedienungshebelanordnung
3.1.1 Kraftstoffhahnnächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisDer Kraftstoffhahn ist geöffnet, wenn der Hebel nach unten zeigt (2); er ist geschlossen, wenn er waagerecht steht und nach rechts zeigt (l). Zeigt er waagerecht nach links (3), so ist auf Reserve geschaltet, es stehen dann noch etwa 1,5 Liter Kraftstoff zur Verfügung. Beim Abstellen des Fahrzeuges bitte den Kraftstoffhahn schließen; bei schiefstehendem Fahrzeug könnte der Vergaser überlaufen! |
Bild 33. Kraftstoffhahnbedienung
3.1.2 Tupfernächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisAuf dem Deckel der Vergaser-Schwimmerkammer befindet sich
ein Tupfer. Beim Niederdrücken wird der Schwimmer niedergedrückt, und die
Schwimmernadel gibt dadurch den Zulauf frei. Der Kraftstoff läuft dabei an
der Nadeldüse über, das überfettete Kraftstoff-Luft-Gemisch ermöglicht den
Kaltstart. 3.1.3 Starterklappenächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisVor dem Luftfilter befindet sich eine Drosselscheibe, bei
deren Stellung 'Zu' die Ausschnitte im Filtergehäuse verschlossen werden.
Dadurch wird der Luftdurchgang gedrosselt und das Kraftstoff-Luft-Gemisch
für den Kaltstart angereichert. 3.1.4 Gasdrehgriffnächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisDie Stellung des Rundschiebers im Vergaser und damit die Leistung des Motors wird durch den Drehgriff auf der rechten Lenkerseite reguliert. Am Drehgriff befindet sich eine mit 'Bremse' markierte Schlitzschraube, die durch Nachstellen den Rücklauf des Drehgriffes mehr oder weniger hemmt. |
Bild 34. Drehgriffeinstellschraube
3.1.5 Zünd- und Lichtschalternächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisDer kombinierte Zünd- und Lichtschalter befindet sich im
Spulenkasten.
In Schaltstellung 5 kann der Motor auch bei fehlender
oder entladener Batterie in Gang gesetzt werden. Zum Erreichen der
Einschaltdrehzahl muß das Fahrzeug im 2. Gang angeschoben
werden! |
Bild 35. Schaltstellungen
3.1.6 Abblendschalternächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisDer mit dem Hupenknopf kombinierte Abblendschalter ist auf der linken Lenkerseite, in Griffnähe des Daumens, befestigt. |
Bild 36. Abblendschalter
3.1.7 Kupplungshebelnächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisBeim Ziehen des Kupplungshebels auf der linken
Lenkerseite wird der Druck der Kupplungsfedern auf das Lamellenpaket
aufgehoben und die Kraftübertragung zwischen Motor und Getriebe
unterbrochen. Am Kupplungshebel muß immer ein toter Gang von 2 ... 3 mm
vorhanden sein. |
Bild 37. Spiel am Kupplungshebel
3.1.8 Kickstarternächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisDer Motor wird durch Niedertreten des Kickstarterhebels angeworfen. Gefühllose Gewaltanwendung ist zu vermeiden, beim Rücklauf den Fuß auf dem Hebel lassen, weil er sonst unnötig auf den Anschlag prallt. Sollte sich der Kickstarter einmal nicht durchtreten lassen (weil am Startermechanismus Zahn auf Zahn steht), ist das Fahrzeug mit eingeschaltetem Gang etwas vor- oder zurück zu schieben. Nach Zurückschalten auf den Leerlauf wird sich der Kickstarter mühelos betätigen lassen. 3.1.9 Fußschalthebelnächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisDie Fußschaltwelle ist in der hohlen Kickstarterwelle
gelagert und der Fußschalthebel auf der kerbverzahnten Schaltwelle
aufgeklemmt. Dadurch ist es möglich, den Fußschalthebel so zu stellen, daß
ein Auf- und Abwärtsschalten möglich ist, ohne den Fuß von der Raste zu
nehmen. |
Bild 38. Bedienung des Schalthebels
Zum Schalten vom 3.1.10 Fußbremshebelnächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisDer Fußbremshebel ist mit der rechten Fußraste kombiniert, er betätigt den nachstellbaren Bowdenzug für die Hinterradbremse. 3.1.11 Handbremshebelnächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisDer rechts am Lenker befindliche Handbremshebel betätigt über einen nachstellbaren Bowdenzug die Vorderradbremse. Diese soll immer gemeinsam mit der Hinterradbremse benutzt werden, weil sich beim Abbremsen der Schwerpunkt nach vom verlagert und dadurch vorn höhere Verzögerungswerte erzielt werden. Viele Fahrer |
Bild 39. Einstellung des Handbremshebels
benutzen die Vorderradbremse nur als 'Haltebremse', bei
einer eventuellen Notbremsung ist dann die Wirkung dieser Bremse
zweifelhaft. 3.1.12 Kippständernächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisDas Aufbocken des Motorrades ist ohne körperliche Anstrengung möglich. Man faßt mit der linken Hand den Lenker, mit der rechten die hintere Sattelkante; während man den Kippständer niedertritt, wird das Fahrzeug nach hinten gezogen, nicht angehoben. 3.1.13 Kniekissenverstellungnächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisAm Kraftstoffbehälter sind zur Verbesserung des Knieschlusses Kissen angebracht, die entsprechend der Körpergröße des Fahres nach vorn oder hinten verstellt werden können. Nach Abheben des Gummikissens (mit Schraubenzieher o.a.) vom Halteblech können die beiden Befestigungsmuttern gelöst und das Halteblech entsprechend verstellt werden. |
Bild 40. Kniekissenverstellung
3.1.14 Rückblickspiegelnächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisAm linken Lenkerende ist ein besonders für Krafträder entwickelter Rückblickspiegel angebracht. Durch Befestigung mit Spreizhülse und durch ein Kugelgelenk ist der Spiegel weitgehend verstellbar. 3.2 Die richtige Bedienung3.2.1 Inbetriebnahmenächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisVor Inbetriebnahme des neuen Motorrades ist folgendes zu tun:
3.2.2 Einfahrennächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisAlle bewegten Teile eines neuen Motorrades, insbesondere
der Kolben im Zylinder, müssen sich trotz genauester Fertigung erst
einlaufen. Deshalb ist es notwendig, die Beanspruchung der Maschine und
damit auch die Geschwindigkeit während der ersten 1500 km darauf
einzustellen. Man verzichtet heute darauf, den Weg des Vergaserschiebers
zu begrenzen, weil damit keine Gewähr gegen eine Überbeanspruchung
gegeben, sondern eher eine Gefährdung des Motors möglich ist. 3.2.3 Startennächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisBeim Starten des kalten Motors ist folgendes zu tun:
Ist der Motor bereits gelaufen, also noch warm, so dürfen beim Start der Tupfer nicht betätigt und die Drosselscheibe am Luftfilter nicht geschlossen werden. Bei sehr kalter Witterung muß der Vergaser reichlich überflutet und die Drosselklappe am Luftfilter etwas länger geschlossen gehalten werden, bis der Motor willig Gas annimmt. Bei Kaltstart im Winter empfehlen wir dringend, bei eingeschaltetem l. Gang unter gleichzeitigem Ziehen des Kupplungs-Handhebels das Fahrzeug einige Schritte zu schieben, damit die Kupplungslamellen nicht kleben. Nur auf diese Weise kann bei stark unterkühltem Fahrzeug der l. Gang beim Anfahren geräuschlos geschaltet werden. Wird dieser Hinweis nicht beachtet, kann leicht ein 'Zahnsalat' am Schaftrad entstehen. 3.2.4 Anfahren und Hochschaltennächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisDas Anfahren geschieht bei laufendem Motor wie folgt:
3.2.5 Zurückschaltennächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisSchafft der Motor eine Steigung im direkten Gang nicht
mehr und sinkt die Geschwindigkeit der Maschine unter 45 km/h, so ist
rechtzeitig vom 4. auf den 3. Gang zurückzuschalten.
Die geschilderten Bewegungen müssen schnell
hintereinander ausgeführt werden, damit die Geschwindigkeit des Motorrades
während des Schaltvorganges nicht zu stark abfällt. Das Getriebe der MZ
125/3 schaltet sich so leicht, daß bei ordnungsgemäßer Bedienung
Schaltgeräusche überhaupt nicht auftreten können. 3.2.6 Bremsennächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisDie Bremsen sind ausreichend, um das Fahrzeug aus jeder
Geschwindigkeit sicher zum Halten zu bringen. Es sind normalerweise
Vorder- und Hinterradbremse gleichzeitig zu benutzen. Wird die Handbremse
nicht regelmäßig benutzt, besteht die Gefahr, daß sie im Ernstfall nicht
voll wirksam ist. 3.2.7 Anhaltennächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisBeim Anhalten ist folgendes zu tun:
Soll der Motor abgestellt werden, so ist
3.2.8 Außerbetriebsetzungnächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisWird das Motorrad im Winter oder aus sonstigen Gründen auf längere Zeit außer Betrieb gesetzt, so ist folgendes zu beachten:
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4 Pflegeanweisung4.1 Allgemeinesnächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisSorgfältige Pflege gewährleistet neben ordnungsgemäßer
Bedienung die ständige Betriebsbereitschaft des Motorrades und ist die
Voraussetzung für Zuverlässigkeit im Betrieb und hohe Lebensdauer. Die
notwendigen Werkzeuge für die Pflegearbeiten, soweit sie vom Fahrer selbst
durchzuführen sind, sind der Maschine beigegeben. 4.2 Was ist zu tun?4.2.1 Täglichnächster Abschnitt ; Inhaltsverzeichnis
4.2.2 Nach den ersten 600 km (in MZ-Werkstatt)nächster Abschnitt ; Inhaltsverzeichnis
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4.2.3 Nach je 1000 kmnächster Abschnitt ; Inhaltsverzeichnis
4.2.4 Nach je 2000 kmnächster Abschnitt ; Inhaltsverzeichnis
4.2.5 Nach je 5000 kmnächster Abschnitt ; Inhaltsverzeichnis
4.2.6 Nach je 10000 kmnächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisAlle Arbeiten wie nach 5000 km, außerdem aber
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4.3 Durchführung der Pflegearbeiten(lt. Wartungsplan) nächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisIn den vorhergehenden Abschnitten sind die Pflegearbeiten
aufgeführt, die nach Zurücklegen der jeweils angegebenen Fahrkilometer
durchzuführen sind. Nachstehend sind die einzelnen Arbeiten
beschrieben. 4.3.1 Schmierung des Motorsnächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisDer Motor arbeitet mit Mischungsschmierung, d.h., die
Schmierung des Motors erfolgt durch Zusatz von Motorenöl zum Kraftstoff.
Das richtige Mischungsverhältnis für alle Betriebsbedingungen, also auch
für die Einfahrzeit, beträgt 25: l, d.h., auf 25 l Kraftstoff wird l l
Motorenöl zugemischt. Für 5 l Kraftstoff sind also 0,2 l Öl
erforderlich. 4.3.2 Schmierung des Getriebes und der Kraftübertragungnächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisDie Kraftübertragung vom Motor zum Getriebe und das
Getriebe selbst werden gemeinsam, jedoch unabhängig von der
Mischungsschmierung des Motors geschmiert. |
Bild 41. Getriebeöl-Einfüll- und -Ablaßschrauben
alle 10000 km soll bei warmem Motor die unten am Gehäuse vorgesehene Ablaßschraube gelöst werden, so daß die Schmiermittelfüllung abläuft. Die Ablaßverschraubung ist wieder einzusetzen, durch die Einfüllverschraubung 1/4 l Spülöl in das. Getriebe einzufüllen und die Einfüllverschraubung wieder einzuschrauben. Dann soll der Motor etwa zwei Minuten im Stand laufen. Nunmehr ist die Ablaßverschraubung wieder zu entfernen, das Spülöl mit den Resten des Getriebeschmiermittels ablaufen zu lassen und nach Wiedereinsetzen der Verschraubung Motorenöl (etwa 450 ccm) einzufüllen. 4.3.3 Schmierung der Fahrgestellteilenächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisDie Schmierung der mit Schmiernippel versehenen Fahrgestellteile (Vordergabel usw., siehe Schmierplan) ist ebenso wichtig wie die Schmierung des Motors und des Getriebes. Die Abschmierung erfolgt dort, wo Schmiernippel vorgesehen sind, mit der Hochdruckschmierpresse mit Schmierfett. Die Lagerung der Handhebel sowie der Führungskolben der Sattelfederung werden mit einigen Tropfen Motorenöl geschmiert. 4.3.4 Luftfilter-Reinigungnächster Abschnitt ; InhaltsverzeichniNach Lockern der Sechskantschraube der Luftfilterbefestigung kann das Filter nach hinten vom Vergaser abgezogen werden. Es wird mit einer Kraftstoff-Öl-Mischung kräftig ausgewaschen. Dann kann das Luftfilter wieder auf den Vergaserstutzen aufgeschoben und die Klemmschraube festgezogen werden. 4.3.5 Kraftstoffilter-Reinigungnächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisDas Kraftstoffilter befindet sich im Kraftstoffhahn. Da es während des Betriebs durch die aufgefangenen Schmutzteilchen aus dem Kraftstoff verschmutzt und damit seine Durchlaßfähigkeit vermindert wird, ist eine regelmäßige Reinigung notwendig. Nach Abschrauben des Sechskanteinsatzes, unten am Kraftstoffhahn, kann das Sieb in Waschbenzin ausgewaschen werden. Beim Wiedereinbau ist zu beachten, daß die untergelegte Dichtung nicht vergessen oder beschädigt wird. |
Bild 43. Kontrolle des Elektrodenabstandes
4.3.6 Zündkerzenpflegenächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisDie Zündkerze verändert sich infolge der hohen
Beanspruchungen, denen sie ausgesetzt ist, sie altert. Eine regelmäßige
Kerzenpflege und Kontrolle der fortschreitenden Alterung ist notwendig, um
den Motor zuverlässig und betriebssicher zu halten. Wichtig ist zunächst,
daß die Kerzeninnenteile sauber sind. 4.3.7 Batteriepflegenächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisBleibatterie : 4.3.8 Bremsenpflegenächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisUm die Abnützung der Bremsbeläge und der sonstigen Bremsinnenteile, die eine Verlängerung der Bremshebelwege bewirkt, auszugleichen, befinden sich am Bremsdeckel der Hinterradbremse und am Widerlager des |
Bild 44. Bremsnachstellung vorn
Vorderbremszuges Nachstellvorrichtungen. Die Nachstellung
der Hinterrad- und Vorderradbremse erfolgt nach Lockerung der gerändelten
Gegenmutter durch Linksdrehen der Nachstellschraube, worauf die
Gegenmutter wieder festzuziehen ist. |
Bild 45. Bremsnachstellung hinten
Abschrägung an den Enden zu kontrollieren; alle
Drehpunkte und die Einhängestellen der Rückzugfedern sind - nur ganz
leicht - einzufetten. Die Bremsschlüssel werden bei dieser Gelegenheit
ebenfalls frisch mit Fett eingesetzt. 4.3.9 Nachstellen der Kupplungnächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisAm Kupplungshandhebel muß stets ein toter Gang von 2 ... 3 mm, neben der Seileinhängung gemessen, vorhanden sein. Ist das Spiel zu groß, so kann die Kupplung nicht ganz gelöst werden; ist es zu klein oder gar nicht vorhanden, werden die Kupplungslamellen dauernd zum Teil entlastet, so daß nicht der notwendige Kupplungsdruck vorhanden ist, wodurch die Kupplung zum Durchrutschen neigt und verbrennen kann. |
Bild 46. Kupplung nachstellen
Das Einstellen des richtigen Spieles erfolgt durch Verdrehen der geschlitzten Stellschraube am rechten Gehäusedeckel. Mit einem 14-mm-Maulschlüssel wird zuvor die Gegenmutter durch Linksdrehen gelockert, dann wird mit dem Schraubenzieher durch Rechtsdrehen das Kupplungsspiel verkleinert, durch Linksdrehen vergrößert. Nach dem Einstellen ist die Gegenmutter wieder festzuziehen. Mit dem Schraubenzieher ist die Stellschraube dabei festzuhalten, damit sie sich nicht mitdreht. 4.3.10 Kettenpflegenächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisDie Schmierung der Kette erfolgt in Abständen von 1000 km durch dickflüssiges Motorenöl, das man mit einer Ölkanne durch die am oberen Ende des hinteren Kettenkastens vorgesehene Bohrung nach Entfernen des Gummistopfens tropfen läßt, wobei das Hinterrad langsam zu drehen ist. Die Kette ist durch den vollkommen staubdicht geschlossenen Kettenschutz ausreichend gegen Verschmutzung geschützt. Nach 10000 km ist eine gründliche Überprüfung der Kette auf evtl. Verschleiß, einwandfreien Zustand des Kettenschlosses und vor allem der Verschlußfeder notwendig. Zu diesem Zweck wird die Kette abgenommen und in Petroleum |
Bild 47. Kettenschloß einsetzen
oder Kraftstoff gut ausgewaschen. Dann wird die Kette in
ein Bad aus erhitztem, flüssigem Kettenfett gelegt. Die Kette muß aus dem
abgekühlten Bad so rechtzeitig herausgenommen werden, daß noch etwas
überschüssiges Fett haftenbleibt, damit die Kette leichtgängig im
Gummikettenschutz gleitet. |
Bild 48. Kettenspannung prüfen
Der richtige Durchhang der Kette ist regelmäßig zu kontrollieren, er soll, in der Mitte der Kette gemessen, etwa 20mm betragen, d. h., die Kette soll 10 mm nach oben und 10 mm nach unten leicht bewegt werden können. Ist der Durchhang größer oder kleiner, so verzehrt die Kette unnötig viel Kraft, verringert die Lebensdauer der Zahnkränze und der Lager; auch der Verschleiß der Kette selbst sowie der Kettenabdeckung wird erhöht. Deshalb muß die Kette, wenn der Durchhang nicht stimmt, nachgestellt werden. Zu diesem Zweck werden am Hinterrad die Flanschbolzenmutter und Steckachse um zwei Umdrehungen gelöst. Dann wird durch Drehung der Muttern an den Kettenspannschrauben das Hinterrad verschoben, bis der richtige Durchhang hergestellt ist. Das Verstellen der Spannschrauben an beiden Seiten muß gleichmäßig erfolgen, die Muttern müssen also an beiden Seiten um gleich viel Umdrehungen nachgestellt werden, damit das Hinterrad genau mit dem Vorderrad spurt. |
Bild 49. Kette nachspannen
Es ist außerordentlich wichtig, auf genaues Spuren der Räder zu achten, weil davon nicht nur die Straßenlage des Motorrads und damit die Verkehrssicherheit, sondern auch die Lebensdauer von Kette, Kettenrädern, Radlagern und Bereifung abhängen. 4.3.11 Spurkontrolle der Laufrädernächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisDas Spuren der Laufräder kann mit Hilfe einer genau
geraden Meßlatte oder einer Schnur erfolgen. Zunächst ist das Vorderrad
genau in Fahrtrichtung zu stellen, dann wird an eine Seite des
Vorderradreifens die Latte oder Schnur angelegt (diese muß natürlich bis
zum Hinterradreifen reichen!). Das Hinterrad ist dann so einzurichten, daß
die Decke ebenfalls, wie am Vorderrad, genau an der Latte bzw. der Schnur
anliegt. Diese Kontrollarbeit wird vorteilhaft von zwei Mann
durchgeführt. 4.3.12 Pflege des Vergasersnächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisDas Reinigen der Hauptdüse kann erfolgen, ohne daß der
Vergaser demontiert werden muß. Es ist dazu lediglich die untere
Verschlußschraube der Mischkammer abzuschrauben. Die Hauptdüse sitzt unten
in der Nadeldüse. Nach Lockern der Klemmschraube am Vergaseranschluß ist
der Vergaser etwas auf dem Ansaugstutzen zu verdrehen; danach kann mit
einem Schraubenzieher die Hauptdüse herausgeschraubt werden. Zur Säuberung
sind die Düsen nur durchzublasen oder mit einem Roßhaar zu reinigen,
keinesfalls mittels Nadel oder Drahtes, weil sie dadurch beschädigt oder
erweitert und damit unbrauchbar gemacht werden können. |
Bild 50. Ausbau der Hauptdüse
Alle Teile werden in Kraftstoff sorgfältig ausgewaschen und dann auf mechanische Fehler (Abnützung) kontrolliert. Das einwandfreie Arbeiten des Vergasers wird durch Abnützungserscheinungen (lockere Vergaserteile, ausgeschlagene Schwimmernadel oder Nadeldüse, defekten Schwimmer, beschädigte Dichtungen, verbogene Düsennadel, lockeren oder schräg am Ansaugstutzen montierten Vergaser) beeinflußt. Da der eine oder andere der vorgenannten Fehler sich im Laufe des Betriebes einstellen kann, ist es zweckmäßig, von Zeit zu Zeit eine |
Bild 51. Vergaser, zerlegt
eingehende Prüfung des Vergasers in einer
Vertragswerkstatt vornehmen zu lassen. 4.3.13 Reinigen der Auspuffanlagenächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisIm Auspuffrohr und besonders im Schalldämpfer setzen sich
Verbrennungsrückstände an, die je nach Fahrweise und verwendeten
Betriebsmitteln nach etwa 5000 km Fahrstrecke so weit angewachsen sind,
daß eine Reinigung notwendig ist, weil eine verschmutzte Auspuffanlage die
Leistung verschlechtert und den Verbrauch erhöht. |
Bild 52. Schalldämpfer, zerlegt
die Leistung des Motors verschlechtern und den Verbrauch erhöhen, keinesfalls eine Leistungssteigerung bringen, wie oft angenommen wird. 4.3.14 Kontrolle der Elektroanlagenächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisDie Elektroanlage erfordert während des Betriebs keine
besondere Pflege, jedoch ist eine regelmäßige Kontrolle durch eine
IKA-Vertragswerkstatt etwa alle 10000 km notwendig. |
Bild 53. Einstellung von Unterbrecherabstand und Zündverstellung
um den Lagerbolzen (D). Die beiden Schlitzschrauben (B)
und (C) dürfen dabei unter keinen Umständen gelockert werden. Nach
erfolgter Einstellung ist die Klemmschraube (A) wieder
festzuziehen. 4.3.15 Kontrolle der Rückstandsbildung im Motornächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisBei jeder Verbrennungskraftmaschine setzen sich
Verbrennungsrückstände an, und zwar im Verbrennungsraum, in den
Kolbenringnuten und im Auslaßkanal. Es empfiehlt sich, die notwendige
Kontrolle dem Fachmann zu überlassen, weil dieser zunächst ohne Demontagen
den Grad der Rückstandsbildung feststellen kann und weil er außerdem über
Sonderwerkzeuge verfügt, die eine schnelle Reinigung und sichere
Wiedermontage der demontierten Teile gewährleisten.
4.3.16 Reifenpflegenächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisNicht nur für die Lebensdauer der Bereifung, sondern auch für die Fahreigenschaften des Motorrades und damit im Interesse der Sicherheit des Fahrers ist eine regelmäßige Überwachung des Luftdruckes und des Reifenzustandes wichtig. Verletzungen der Lauffläche sind in einer Vulkanisieranstalt zu reparieren. Der Luftdruck soll möglichst täglich kontrolliert werden. Verbeulte oder schlagende Felgen müssen sofort repariert werden, damit eine Beschädigung des Reifens vermieden wird. Zeigt sich starker Rostansatz an den Felgenrändern, so sind die Decken abzunehmen, der Rost abzukratzen und die blanken Stellen nachzulackieren. |
4.4 Ratgeber bei Störungen4.4.1 Motor springt nicht annächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisBeim Niederdrücken des Tupfers am Vergaser läuft kein Kraftstoff über. Dieses kann folgende Ursache haben:
Beim Drücken des Tupfers läuft Kraftstoff über:
Die Zündung ist eingeschaltet, aber die Ladekontrollampe leuchtet nicht auf:
Ist die Batterie entladen oder zu schwach, so kann nach
Einschalten der Stellung 5 am Zündschalter der Motor durch Anschieben im
2. Gang angeworfen werden.
Funke springt bei der oben geschilderten Prüfung über:
4.4.2 Rote Kontrollampe verlischt nicht nach dem Anwerfen des Motorsnächster Abschnitt ; Inhaltsverzeichnis
4.4.3 Motor läuft unregelmäßignächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisViertaktlaufen (regelmäßiges Aussetzen einer Zündung):
Zurückschlagen durch den Vergaser (sog. Patschen):
4.4.4 Motor bleibt plötzlich stehennächster Abschnitt ; Inhaltsverzeichnis
4.4.5 Verbrauch ist zu hochnächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisDie Verbrauchsangabe stellt, wie bei allen
Kraftfahrzeugen, den Normverbrauch dar.
Es empfiehlt sich, eine Vertragswerkstatt aufzusuchen, wenn der Verbrauch scheinbar ungewöhnlich hoch ist, damit zunächst an Hand einer Prüffahrt festgestellt wird, ob der höhere Verbrauch durch die Betriebsverhältnisse bedingt ist oder ob er durch Störungen am Fahrzeug selbst verursacht wird, die dann in der Vertragswerkstatt gesucht und abgestellt werden müssen. 4.4.6 Batterie wird nicht genügend aufgeladennächster Abschnitt ; Inhaltsverzeichnis
4.4.7 Scheinwerfer brennt nichtnächster Abschnitt ; Inhaltsverzeichnis
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4.4.8 Signalhorn versagtnächster Abschnitt ; Inhaltsverzeichnis
4.4.9 Was sagt das Zündkerzengesicht?nächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisDie richtige, vom Herstellerwerk festgelegte Zündkerze zeigt durch eine gleichmäßige hellbraune Färbung des Isolatorsteines im Kerzeninneren, daß die Verbrennung im Motor einwandfrei ist. Eine Verfärbung des Isolatorsteines läßt deshalb auf Fehler im Motor schließen, die die einwandfreie Verbrennung stören. Deshalb ist das sogenannte Kerzengesicht wichtig bei der Störungssuche. Sieht die richtige Zündkerze schwarz aus, d. h., ist sie verölt oder verrußt, so können folgende Fehler vorliegen:
Sieht die richtige Zündkerze jedoch am Stein hell (weiß-grau) aus und tragen die Elektroden kleine perlartige Ansätze, so ist die Zündkerze zu heiß geworden. Dann können folgende Fehler vorliegen:
4.4.10 Reifenpannenächster Abschnitt ; Inhaltsverzeichnis |
Bild 54. Radausbau, vorn |
Vorderrad ausbauen:
|
Bild 55. Radausbau, hinten |
Hinterrad ausbauen:
|
Bild 56. Bremsgegenhalter, hinten |
Reifen abnehmen:
Reifen aufziehen:
Vorder- und Hinterrad einbauen: 4.4.11 Bremslichtkontakt einstellennächster Abschnitt ; Inhaltsverzeichnis |
Bild 57. Bremslichtkontakt einstellen |
Um den Bremslichtkontakt einstellen zu können, muß der Kabelstecker zusammen mit der Gummitülle abgezogen werden. Nach Lockern der Sechskantmutter an der Kontaktschraube kann diese durch Verdrehen mit dem Schraubenzieher in die richtige Stellung gebracht werden. Die Mutter darf nicht mit Gewalt angezogen werden, damit die Isolierhülse aus Preßstoff nicht beschädigt wird. Beim Aufschieben des Kabelsteckers ist darauf zu achten, daß die Schutzkappe gut anliegt, um das Eindringen von Schmutz zu verhüten. 5 Ersatzteilbeschaffung und technischer Dienstnächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisSämtliche Ersatzteile für das Motorrad MZ 125/3 können
von unseren Kunden nur über die Vertragswerkstätten oder
Einzelhandels-Fachgeschäfte bezogen werden. Bild 58. Fahrgestellnummer MZ 125/3 Das Gebiet der Deutschen Demokratischen Republik ist mit einem dichten Netz von Vertragswerkstätten überzogen, die die technische Überwachung der Krafträder während der Garantiezeit übernehmen und bei auftretenden Schadensfällen zur Verfügung stehen. Bei Anfragen technischer Art an das Werk bitten wir stets um die Angabe der Nummer des betreffenden Bauteils bzw. Motor- und Fahrgestellnummer sowie um das Zulassungsdatum und den Kilometerstand. Bild 59. Motornummer der MZ 125/3 Es befinden sich:
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Nr. | Schmierstelle | zu schmieren | Schmiermittel | Bemerkung |
1 | Vorderradfederung | 500 km | Abschmierfett | 4 ... 6 Stöße |
2 | Hinterradfederung | 500 km | Abschmierfett | 4 ... 6 Stöße |
3 | Bremsschlüssel vorn | 1000 km | Abschmierfett | 2 ... 3 Stöße |
4 | Bremsschlüssel hinten | 1000 km | Abschmierfett | 2 ... 3 Stöße |
5 | Fußbremshebel | 1000 km | Abschmierfett | 2 ... 4 Stöße |
6 | Tachometerantrieb | 1000 km | Abschmierfett | 4 ... 6 Stöße |
7 | Kupplungslager | 1000 km | Abschmierfett | 4 ... 6 Stöße |
8 | Handhebel am Lenker | 1000 km | Motorenöl | 1 ... 2 Tropfen |
9 | Sattelstütze | 1000 km | Motorenöl | 1 ... 2 Tropfen |
10 | Antriebskette | 1000 km | Motorenöl | 10 ... 15 Tropfen |
11 | Ölstandskontrolle | 1000 km | bis zur Höhe der Kontrollschraube | |
12 | Unterbrecherfilz | 2000 km | Hypoid-Öl | 1 ... 2 Tropfen |
13 | Bowdenzüge | 5000 km | Motorenöl | (ausbauen und durchölen) |
14 | Lenkungslager | 10000 km | Abschmierfett | (ausbauen und fetten) |
15 | Radlager, vorn und hinten | 5000 km | Abschmierfett | (ausbauen und fetten) |
16 | Tachometerwelle | 5000 km | Motorenöl | (ausbauen und ölen) |
17 | Gasdrehgriffschieber | 5000 km | Abschmierfett | neu mit Fett einsetzen |
18 | Antriebskette | 10000 km | auf Verschleiß überprüfen, evtl. mit Kettenfett behandeln | |
19 | Getriebeölwechsel | 500 km | l. Ölwechsel nach 500 km 2. Ölwechsel nach 10000 km jeder weitere nach 10000 km jeweils 450 ccm Motorenöl einfüllen | |
20 | Motorschmierung | Kraftstoff-Öl-Mischung 25 : l | ||
Schmiermittel: Hochdruckschmierfett für alle Schmiernippel, Motorenöl für Motor, Getriebe Handhebel und Hinterradkette |
Vor jeder Fahrt | Nach jeweils | |||||||
500 km | 1000 km | 2000 km | 5000 km | 10000 km | ||||
Motor und Getriebe: | ||||||||
Kupplungsspiel prüfen, evtl. nachstellen (Spiel am Handhebel 2 ... 3 mm) | + | |||||||
Getriebeöl kontrollieren (Öl muß aus der Kontrollschraube ausfließen) | + | |||||||
Getriebeöl wechseln (Öl ablassen, durchspülen mit Spülöl, 450 ccm Motorenöl einfüllen) | 1. Ölwechsel nach 500 km, jeder weitere nach 10000 km | |||||||
Ölkohle entfernen (Kolbenboden, Zylinderdeckel und Auslaßschlitze) | + | |||||||
Auspuffanlage (demontieren und reinigen) | + | |||||||
Vergaser (reinigen, Verschraubungen und Nadeldüse nachziehen, Dichtungen und Teillastnadel überprüfen) | + | |||||||
Kraftstoffhahn (Filtereinsatz ausbauen, zerlegen, reinigen und montieren) | + | |||||||
Luftfilter (in Kraftstoff-Öl-Mischung auswaschen und abtropfen lassen) | + | |||||||
Sämtliche Motorschrauben auf festen Sitz überprüfen (evtl. nachziehen) | + | |||||||
Zünd- und Lichtanlage: | ||||||||
Zündkerze überprüfen (reinigen und Elektrodenabstand von 0,6mm herstellen) | + | |||||||
Zündkerze erneuern (Isolator M 14/240) | + | |||||||
Unterbrecher (Kontaktabstand 0,4 mm, Schmierfilz mit 2 ... 3 Tropfen Hypoid-Öl tränken) | + | |||||||
Batterie (Elektrolytmenge prüfen - 10 mm über den Platten, evtl. äußere Reinigung mit warmem Wasser) | + | |||||||
Beleuchtung, Signalhorn und Bremslichtschalter (überprüfen, evtl. nachregulieren) | + | |||||||
Kabelanschlüsse und Sicherung überprüfen (Bruchstellen! Geflickte Sicherung ist unzulässig) | + | |||||||
Fahrgestell: | ||||||||
Lenkungslager (evtl. Spiel durch Nachstellen beseitigen) | + | |||||||
Kettenspannung (Durchhang kontrollieren, evtl. Nachstellen, Kette ölen, | + | |||||||
Bremsen prüfen und nach Bedarf nachstellen. Vor jeder Fahrt eine Bremsprobe vornehmen! | + | |||||||
Reifendruck (solo: vorn 1,4 atü, hinten 1,6 atü, mit Sozius: vorn 1,4 atü, hinten 1,9 atü) | + | |||||||
Sämtliche Schrauben des Fahrgestells und beide Steckachsen auf festen Sitz prüfen | + | |||||||
Schmierstellen des Fahrgestells: | ||||||||
Vordergabel | Abschmierfett | 4 ... 6 Stöße mit der Fettpresse | + | |||||
Hinterradfederung | Abschmierfett | 4 ... 6 Stöße mit der Fettpresse | + | |||||
Bremsschlüssel vorn und hinten | Abschmierfett | 2 ... 3 Stöße mit der Fettpresse | + | |||||
Tachometerantrieb | Abschmierfett | 4 ... 6 Stöße mit der Fettpresse | + | |||||
Kupplungslager | Abschmierfett | 4 ... 6 Stöße mit der Fettpresse | + | |||||
Fußbremshebel | Abschmierfett | durchschmieren, bis Fett sichtbar wird | + | |||||
Handhebel am Lenker | Motorenöl | 1 ... 2 Tropfen mit der Ölkanne | + | |||||
Sattelstütze | Motorenöl | 1 ... 2 Tropfen mit der Ölkanne | + | |||||
Antriebskette (Getriebe-Hinterrad) | Motorenöl | Stopfen entfernen, beim Ölen Hinterrad drehen | + | |||||
Bowdenzüge | Motorenöl | Bowdenzüge ausbauen und durchölen | + | |||||
Tachometerwelle | Motorenöl | Welle ausbauen und durchölen | + | |||||
Lenkungslager | Abschmierfett | ausbauen, reinigen, mit frischem Fett versehen | + | |||||
Radlager vorn und hinten | Abschmierfett | ausbauen, reinigen, mit frischem Fett versehen | + | |||||
Gasdrehgriffschieber | Abschmierfett | Schieber ausbauen, neu einfetten | + | |||||
Antriebskette (Getriebe-Hinterrad) | Kette abnehmen, Verschl. überpr., evtl. m. Kettenfett behandeln | + |